09.03.2020

Best Practices für internationale SEO

Wie kann man international Kunden genau dann erreichen, wenn sie Interesse haben? Internationale SEO hat die Aufgabe, Inhalte für die Nutzer in ausländischen Märkten zu optimieren und für eine gute Auffindbarkeit in den Suchergebnissen der einzelnen Sprach- und Landesversionen der Suchmaschinen zu sorgen. Warum haben 75 % der Website Probleme damit?
Internationale SEO stellt besondere Herausforderungen an Website-Betreiber. Neben inhaltlichen Faktoren sind auch technische Aspekte zu berücksichtigen, um zu gewährleisten, dass die Nutzer in unterschiedlichen Ländern und Sprachregionen eine Website verwenden können.
In Zeiten zunehmender Globalisierung und multinationaler Unternehmen richtet sich eine wachsende Anzahl von Websites an Nutzer in verschiedenen Ländern und Regionen. Dabei sind nicht nur sprachliche Unterschiede zu beachten. Auch die kulturellen Bedingungen und mit ihnen die Erwartungen an die Inhalte können sich mitunter deutlich unterscheiden.
 
Gemäss einer Untersuchung von 20'000 internationalen Webseiten ziehen 75 Prozent Besucher auf die falsche Länder- oder Sprachversion. Englischsprachige Besucher kommen auf deutsche Seiten, Kunden aus Deutschland gelangen auf die Seiten mit den Schweizer Preisen etc.. Aufgrund eines fehlenden Controllings sind sich dessen aber viele Unternehmen nicht einmal bewusst!
 
Um eine internationale Website so aufzustellen, dass sie für alle Nutzer einen Mehrwert bringt und sie in den Suchergebnissen aller Ziel-Länder optimal dargestellt wird, gilt es, einige Best Practices zu beachten. Diese sind sowohl technischer als auch inhaltlicher Natur.

Inhaltliche Faktoren internationaler SEO

Zunächst einmal muss der Grundsatz gelten: „Optimieren für bestimmte Länder und Sprachen, statt nur auf den Traffic zu schauen.“ Es geht also darum, für die Nutzer in den unterschiedlichen Ländern und Regionen genau die Inhalte anzubieten, die sie benötigen.
 
Dazu genügt es meist nicht, bestehende Inhalte einfach in verschiedene Sprachen zu übersetzen. Die Gewohnheiten und Vorlieben sowie die Kulturen unterscheiden sich von Land zu Land. Das zeigt sich schon bei benachbarten Ländern, in denen vermeintlich die gleiche Sprache gesprochen wird, wie zum Beispiel Deutschland, Österreich und der Schweiz.
 
Denn selbst wenn in all diesen Ländern Deutsch gesprochen wird, gibt es mitunter recht deutliche Unterschiede alleine beim Gebrauch einzelner Begriffe und Redewendungen. Wie übersetzen Sie den Begriff holiday auf Deutsch? Ist das Zielpublikum in Deutschland, ist Urlaub korrekt, in der Schweiz ist es Ferien. Zu viele Unternehmen ignorieren die lokalen Sprachgewohnheiten und verpassen so die Interessenten die sie zu Kunden machen könnten.
 
Werden die lokal verwendeten Begriffe bei der inhaltlichen Gestaltung einer Website nicht berücksichtigt, kann dies schnell zu Befremden und Abwehrreaktionen der Nutzer führen. Das gilt umso mehr, wenn die Inhalte nicht den Bedürfnissen der Zielgruppen entsprechen.
 
Zu den inhaltlichen Faktoren gehört auch das Verlinken regionaler und lokaler Quellen. Inhalte, die sich auf solche Quellen beziehen, gewinnen dadurch für die Nutzer an Authentizität. Zur Lokalisierung einer Website gehört also auch das Setzen individueller Links.
 
Auch die URLs sollten auf einer internationalen Website möglichst übersetzt sein. Das dient einerseits der Optimierung der Rankings in Google, vor allem aber der besseren Orientierung der Website-Besucher. Weil URLs von den Besuchern häufig genutzt werden, um auf einer Website zu navigieren, stellen übersetzte URLs eine wesentliche Erleichterung dar.
 

Technische Faktoren

Damit Google und andere Suchmaschinen in der Lage sind, die verschiedenen Sprach- und Landesversionen einer Website zu unterscheiden und sie den Ergebnissen der jeweiligen Länder zuzuordnen, müssen einige Voraussetzungen getroffen werden. Dazu gehören eine klare URL-Struktur, das Setzen von Verweisen auf die jeweils verfügbaren Versionen und der korrekte Einsatz von Geotargeting.
 

Klare URL-Struktur

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die URLs auf internationalen Websites aufzuteilen:
  • Aufteilung über Verzeichnisse
  • Aufteilung über Subdomains
  • Die Verwendung von URL-Parametern
  • Die Verwendung verschiedener Domains / Top Level Domains
Damit Google und andere Suchmaschinen die verschiedenen Sprach- und Landesversionen einer Website erkennen können, sollten diese durch entsprechende Links miteinander verbunden sein.
Dafür gibt es die sogenannten Hreflang-Verweise, die aber einer der häufigsten Gründe sind, warum Besucher auf die falsche Seite gelenkt werden. Die meisten Programmierer unterschätzen die Komplexität und die Fallen, die im Einsatz dieser Verweise liegen.

Fazit

International SEO setzt sich sowohl aus inhaltlichen als auch aus technischen Faktoren zusammen.
Bei der inhaltlichen Gestaltung ist es wichtig, neben den Übersetzungen auch die unterschiedlichen Vorlieben der Nutzer in den einzelnen Ländern und Regionen zu berücksichtigen.
 
Technisch kommt es vor allem darauf an, Google und anderen Suchmaschinen klar anzugeben, welche Versionen einer Website für welche Sprachen und Regionen gedacht sind. Dies lässt sich auf verschiedene Weisen gewährleisten. Da die Umsetzung aber komplex ist, lohnt es sich Spezialisten auf diesem Gebiet beizuziehen.
 
Autor dieses Artikels ist Beat Zgraggen, von unserem Partner Worldsites: Beat Z'graggen hat 1998 damit begonnen, Websites für Suchmaschinen zu optimieren, um Kunden gezielt zu gewinnen. Als Geschäftsführer der Worldsites GmbH, einer Agentur für Suchmaschinenmarketing mit Partnerbüros in 87 Ländern, hat er auch viele Erfahrungen im internationalen Umfeld gesammelt. Er ist Referent für Onlinemarketing Lehrgänge im Bereich Suchmaschinenoptimierung und hält regelmässig Vorträge an Marketingmessen und Fachveranstaltungen.